Mittwoch, 13. Juli 2011

Im Bus (5)

"Mensch, Alter, ich mach mir langsam Sorgen wegen ihm!"
"Wie meinen?"
"Tja, seit sie ihn verlassen hat, serlbelt er nur noch so vor sich hin!"
"Serbelt? Ich meinte, er sei Albaner!?"

Im Ottos Warenposten (1)

"Sie, entschuldigung?"
"Ja? Badekleider nehmen wir im Fall nicht mehr zurück!"
"He, warten Sie, Sie wissen ja gar nicht, worum es geht!"
"Badekleider nehmen wir nicht zurück!!"
"Ich will es ja gar nicht zurückgeben - aber es färbt ab!"
"Haben Sie den Kassabon noch?"
"Haben Sie gehört? Dieses Badekleid färbt ab! Meine Tochter sieht aus, als hätte ich sie geschlagen - ganz lila und grün!"
"Es hat sich noch niemand beschwert!"
"Tja, vielleicht ist es ein Produktionsfehler?"
"Wenn Sie den Kassabon nicht mehr haben, kann ich nichts machen!"
"Natürlich habe ich den Kassabon nicht mehr, sonst ist ja alles in Ordnung mit dem Badekleid!"
"Also, dann ist ja gut. Auf Wiedersehen!"
"Äh...aber was soll ich denn jetzt machen?"
"Sie können ja das Kind waschen, oder?"
"Aber...das Badekleid färbt wirklich!"
"Das glaube ich Ihnen nicht! Geben Sie her...."
"Pfui, Sie Sauniggel! Sie können doch nicht einfach auf das Badekleid spucken!"
"Ich habe aber sonst kein Wasser! Und wie soll ich Ihnen sonst glauben?"
"Jetzt können Sie das Badekleid behalten! Kriege ich wenigstens eine Entschädigung?"
"Ich habe nur Söhne! Was soll ich mit Ihrem Badekleid?"
"Besser Söhne als ein farbiges Kind!"
"Haben Sie etwas gegen Farbige? Mein Mann ist Schwarzer!"
"Nein! Ich habe nichts gegen Farbige und nichts gegen Schwarze und ich will jetzt einfach eine Entschädigung und eine nicht-farbige Tochter!"
"Rassisten haben in diesem Laden nichts zu suchen! Ich kann Sie beim Chef wegen Fremdenfeindlichkeit anzeigen!"
"Tut mir leid, das wird mir jetzt zu bunt. Auf Wiedersehen!"
"Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass wir Badekleider nicht zurücknehmen, Sie Rassist!"
"Nehmen Sie das zurück!"
"In diesem Laden wird nichts zurückgenommen. Auf Wiedersehen."

Montag, 11. Juli 2011

In der Migros (1)

"Entschuldigung, Sie!"
"Ähm, ja, bitte?"
"Bei diesen Cremeschnitten hier..."
"He, Achtung! Wieso drehen Sie die Packung um? Passen Sie doch auf!"
"Ah, Entschuldigung! Aber ich kann Ihnen sonst ja die Etikette nicht zeigen!"
"Sie hätten sie ja schief halten können! Jetzt schauen Sie doch, alles klebt am Deckel!"
"Ich habe die Etikette nicht auf den Schachtelboden geklebt!"
"Das habe ich auch nicht behauptet! Aber ein bisschen Verstand darf man ja wohl erwarten!"
"Sie, bitte! Ich bin hier der Kunde!"
"Natürlich. Das gibt Ihnen aber keine Lizenz, Cremeschnittenschachteln auf den Kopf zu stellen!"
"Wozu werden die Inhaltsangaben auf den Boden gedruckt, wenn man sie nicht lesen darf?"
"Sie können sie ja nachher lesen, wenn die Schachtel leer ist."
"Spinnen Sie? Sehen Sie hier....!"
"Nein! Nicht schon wieder umdrehen! Jetzt sind die Cremeschnitten endgütlig zur Sau!"
"Das ist mir jetzt auch egal. Hier steht, dass sie Spuren von Mandeln enthalten können! Ich bin mandelallergisch!"
"Wenn steht "Spuren von..." hat es meistens keine drin!"
"Pha, Mandelspuren sind die schlimmsten! Schlimmer als Fahrspuren!"
"Wie kommen Sie jetzt auf Fahrspuren??"
"Ich fahre gerne Einbahnstrassen, wissen Sie."
"Aha. Jetzt nehmen Sie bitte die Cremeschnitten und gehen damit zur Kasse. Ich muss noch das Regal auffüllen!"
"Sie glauben aber nicht im Ernst, dass ich Cremeschnitten mit Mandelspuren kaufe? Und ohne Zuckerguss??"
"Die Cremeschnitten hatten sehr wohl Zuckerguss, ehe Sie sie umgedreht hatten!!"
"Jetzt habe ich also die Wahl: Entweder an Mandelspuren verrecken oder Cremeschnitten ohne Zuckerguss? Was ist das hier eigentlich für ein Saftladen??"
"Die Säfte stehen dort drüben, hier ist die Konditoreiabteilung!"
"Ja, stimmt. Das erinnert mich an den Grund meines Hierseins. Ich glaube, ich verzichte auf die Cremeschnitten. Dafür, hm, vielleicht lieber diese Schwarzwäldertorte?
"Ja, die kann ich empfehlen."
"Gut, dann nehme ich diese....hat es hier auch Mandelspuren?
"Halt! Nicht umdrehen!"
"Was, wieso? Wer steht hinter mir? Sie machen mir Angst!"

Dienstag, 5. Juli 2011

Vor dem Zirkus

"Solange es keine Schlangenfrauen hat, gehe ich da nicht da sicher nicht rein!"
"Könntest du vielleicht ein einziges Mal weniger erotisch denken?"
"Nein."
"Vielleicht gefallen dir ja auch die Clowns oder die Pferdedressur.
"Ja, sicher. Ich lache und gefalle mich zu Tode."
"Es wird sicher schön! Jetzt komm! Oder es hat Konsequenzen!"
"Du gefällst mir gut, wenn du drohst. Aber du kannst mich nicht in die Knie zwingen!"
"Ich will dich ja auch in den Knie zwingen!"
"Hast du ein Problem mit den Akkusativ?"
"Hast du ein Problem mit der Akkustik?"

Montag, 4. Juli 2011

In der Badi (1)

"Hm, ist das nicht wunderbar, so ein Sonnenbad!"
"Ja. Und schau mal, dort drüben das Räuchlein. Dort fangen sie schon an zu grillieren."
"Oder jemand ist zu lange in der Sonne gelegen...."

Freitag, 1. Juli 2011

Im Bus (4)

"Könnten Sie sich bitte festhalten? Sie fallen sonst auf mich!"
"Nein!"
"Hä? Wieso können Sie sich denn nicht festhalten?"
"Ich möchte gerne auf Sie fallen!"
"He, jetzt werden Sie mal nicht sexistisch! Und ausfallend!"
"Sie sehen halt so weich aus!"
"Pha, ich seh vielleicht weich aus, aber ich weich auch aus!"
"Dann sollten Sie das Buch lesen "Ihn halten, wenn er fällt"."
"Und wer schreibt so einen Unsinn? Ein Börsenmakler über einen überbewerteten Titel?"
"Jetzt bringen Sie mich nicht vom Kurs ab, sonst werde ich noch zum Bullen! Und nun stellen Sie sich zur Treppe hin, ich will nach dem Fall rauskullern können."
"Sie sind wirklich nicht ganz gebacken!"
"Vom Börsianer zum Bäcker - machen Sie heiteres Beruferaten mit mir, oder wie?"
"Ich muss jetzt aussteigen - Gottseidank!"
"Schade, ich hätte mich gerne auf ihnen niedergelassen."

Dienstag, 28. Juni 2011

Auf der Strasse

"Gömmer i Starböks?"
"Böks? Schlieft's? Chasch ned Änglisch? Das heisst Starbägs!"

In der Küche

"Willst du wirklich keine Kinder?"
"Nein, wirklich nicht."
"Nicht einmal mit mir?"
"Tut mir leid, auch nicht mir dir."
"Aber du wärest sicher eine gute Mutter."
"Ich verspüre nicht den geringsten Kinderwunsch!"
"Willst du nicht wenigstens ein Hintertürchen offenlassen?"
"Auch Kinder, die durch's Hintertürchen reinkommen, werden einmal gross und böse!"

Freitag, 24. Juni 2011

Im Büro

"Wenn du es schickst, kannst du mich bitte tsetselen?"
"Was?"
"Kannst du mich bitte tsetselen?"
"Ähm, ah, du meinst cecelen! Klar. Bleind oder nicht?"
"Geht schon ohne bleind."
"Und dann würde ich es noch an Christian wegelen."
"Äh, ja, mach das."

Dienstag, 7. Juni 2011

Im Zug (1)

„Ist hier noch frei?“
„Nein!“
„Aber hier liegt ja nur die Tasche…?“
„Ich sagte doch, es ist nicht mehr frei!“
„Kommt denn noch jemand?“
„Nein, hier ist nicht mehr frei! Ich bin behindert!“
„Ah, ähm…Aber die Tasche könnten Sie doch trotzdem wegnehmen, oder?“
„Nein! Ich bin behindert! Muss mich meinen IV-Ausweis zeigen?“
„Entschuldigung...aber Sie brauchen doch diesen Sitz gar nicht?“
„Gopferdeckel! Jetzt lassen Sie mich in Ruhe, hier ist nicht mehr frei!“
„Ich verstehe nicht, wieso Sie ihre Tasche auf dem Sitz lassen müssen. In der Gebäckablage wäre doch auch Platz?“
„Ich brauche aber den Platz! Wollen Sie meinen Ausweis sehen?“
„Ihr Ausweis interessiert mich nicht.“
„Da löst man extra 1. Klasse, damit man genug Platz hat und dann gibt es so einen Aufstand!“
„Sie haben sicher nur einen Platz bezahlt, oder?“
„Das geht Sie einen feuchten Dreck an! Ich bin behindert!“
„Ja, das habe ich verstanden. Ich bin auch behindert!“
„Was? Sie doch nicht! Kommen Sie mir jetzt bloss nicht frech!“
„Klar bin ich behindert! Jetzt nehmen Sie ihre Tasche weg oder muss ich Ihnen meinen Ausweis zeigen?“
„Wo sind Sie wohl behindert! Bei Ihnen piepst‘s ja!“
„Pha, und wo sind Sie wohl behindert! Man sieht nämlich nichts!“
„Lassen Sie meine Behinderung in Ruhe!“
„Sie haben meine Behinderung geringgeschätzt, dabei bin ich sicher stärker behindert als Sie!“
„Auf gar keinen Fall! Ich bin am behindertsten im ganzen Zug, darauf können Sie Gift nehmen!“
„Vergessen Sie es! Mit meiner Behinderung ist garantiert weniger zu spassen! Und jetzt lassen Sie mich endlich sitzen!“
„Sicher nicht! So ein halber Scheininvalider ertrage ich nicht in meiner Nähe!“
„Ich bin sicher mehr Sein- als Scheininvalide! Aber Sie! Das einzige, was bei Ihnen behindert ist, ist Ihre Frau!“
„Hören Sie auf, meine Behinderung schlecht zu machen! Meine Behinderung ist das A und O – ganz im Gegensatz zu Ihrer!“
„Diskriminieren Sie gefälligst meine Behinderung nicht! Und wissen Sie was? Ich sitze jetzt einfach auf Ihre Tasche.“
„Autsch, sind Sie wahnsinnig! Sie sitzen auf meiner Blutkonserve!“
„Ähm…Mist. Entschuldigung. Jetzt läuft es mir ganz warm das Bein herunter. Zum Glück ist es eine Prothese, das lässt sich schneller reinigen.“

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