"Ich war im neuen Club - cooles Haus!"
"Ah, schön."
"Und wo warst du gestern Abend?"
"Zuhause, hab an einem Wettbewerb mitgemacht."
"Was, Kreuzworträtsel? Hahahah!"
"Nein, im Ernst. Ich hab eine Kurzgeschichte geschrieben!"
"Wow, cool! Was war denn das für ein Wettbewerb?"
"Eben ein Geschichtenwettbewerb. Von einer Eisenbahngesellschaft. Die wollen die beste Geschichte in einem Magazin veröffentlichen."
"Hm. Musstest du eine Reisegeschichte schreiben? Ziemlich öd, oder?"
"Nein, das Thema war frei. Man musste einfach zwingend ein paar Orte der Zuglinie einbauen."
"Und, was hast du geschrieben."
"So was krimiähnliches. Mit Bösewicht, Verfolgung und allem!"
"Ah. Und am Schluss deckte die Polizei die Tat auf? Ist jetzt auch nicht soo prickelnd..."
"Nö, am Schluss kommt der Täter unter den Zug!"
"Ah. Damit hast du sicher tolle Chancen auf den Gewinn."
"Äh. Mist. Aber was sollte ich denn sonst machen! Die Gegend war einsam, der Täter nahe und - da blieb nur noch der Zug!"
"Du hättest ihn auch in ein Loch fallen lassen können!"
"Dort hat es keine Löcher!"
"So viel Phantasie wie du möchte ich auch haben..."

"Hätten Sie das Steak gern blutig oder senior?"
"Äh, ähm, saignant!"
"Also, einmal Steak senior!"
"Nein, ich meine, das heisst saignant!"
"Eben! Senior!"
"Ohne errr!"
"Das Steak kommt immer ohne Begleitung. Die Begleitungen sind extra. Wir haben Kartopfeln oder Kürbis."
"Ich meine, blutig heisst saignant! Nicht seniorrrr!"
"Ah. Wie meinen Sie, blutig?"
"Halt eben saignant! Fast nicht durchgebraten."
"Ja, die Küche versteht das schon: Senior! Und ohne Begleitung!"
"Beilage!"
"Ja, eben, welche!"
"Für mich Kürbis und für Sie...entweder ein Hörgerät oder ein Sprachkurs..."
"Also, wir dürfen von Gästen nur Trinkgeld in bar annehmen, aber erst am Schluss."

"Also, wirklich!"
"Was??"
"So, wie deine Stimmung schwankt, ist sie stark besoffen!"
"Du weisst, dass ich nicht trinke!"
"Du vielleicht nicht, aber deine Stimmung ist anscheinend ein Vollalki."
"Volltanki, meinst du wohl..."
"Oder ein Vollkranki?"
"Jaja, meine Stimmung ist wirklich sehr vielfältig."
"Und einfältig. Sie nimmt für sich in Anspruch, dass wir schon zum wiederholten Male über sie reden."
"Tja. Du hast angefangen."
"Tja. Aber du warst nicht in Stimmung. Im Gegensatz zu vorhin im Lift!"
"Tja. Sag das mal meiner Stimmung - ich bin unschuldig."
"Bist du jetzt in Abendstimmung?"
"Frag mich in fünf Minuten."

"Und haben Sie schon konkrete Vorstellungen?"
"Nun ja, Hauptsache vernichtend wirksam, hähhä!"
"Ja, klar, da geben wir Ihnen Garantie! Rübis und Stübis!"
"Äh, also...was können Sie mir empfehlen?"
"Tja, die üblichen...A-, B- und C-Waffen. Die C-Waffen haben wir neu mit dem Insektizid aufgemotzt, das Syngenta wegen den Bienen nicht mehr verkaufen kann."
"Okay, dann mal von allem eine gern. Und irgendwelche Neuheiten?"
"Sicher, sicher! Hier die G-Waffe!"
"G...für?"
"Ja, Gluten natürlich! Tötet langsam, aber zuverlässig. Auch die Vorfurcht ist gewaltig, schon diese allein könnte killen!"
"Klingt super! Von denen nehm ich dann grad vier!"
"Gerne! Ich lasse sie verpacken, dann können Sie sie gleich mitnehmen. Möchten Sie inzwischen einen Kaffee?"
"Gerne. Und ein Gipfeli. Nehmen Sie auch eins?"
"Klar. Von denen könnte ich mich zu Tode essen."

"Die Musik war schli-himm! Ausserdem war jede zweite Frau schwanger und die Männer über siebzig!"
"Aber was habt ihr so gemacht?"
"Im Wasser auf- und abgehüpft, die Arme geschwungen, die Hüften gekreist - hab fast meine Badehose verloren!"
"Und die Leiterin?"
"Die stand am Beckenrand und turnte vor. Voll engagiert, war sicher mal Animatorin auf einem Kreuzfahrtschiff.."
"Und das alles eine ganze Stunde lang?"
"Ja, am Schluss hat sie noch den Beckenboden vierzig Zentimeter runtergelassen.."
"Was? Ähm, wähk! Hat man das gesehen? Durch die Hose? Ist je eklig!!"
"Hä? Doch nicht ihr Beckenboden! Den vom Bad!"
"Ah. Aber dieses Bild bring ich jetzt grad nicht mehr aus dem Kopf. Gehen wir heute Abend bowlen?"

"Nein, du musst das mit mehr Gefühl spielen!"
"Wie, mit mehr Gefühl? Mit welchem?"
"Na, mit welchem wohl! Das Stück ist ja in a-moll!"
"Also molliger?"

"Sie war total atemberaubend!!"
"Beim Wort 'atemberaubend' kommt mir irgendwie ein Kissendrücker in den Sinn."

"An unserer Spitze haben alle studiert und den Doktor."
"Ist ja auch logisch, bei einem Spital."
"Schon, aber ich finde es schade, dass man sich nicht von ganz unten heraufarbeiten kann...Von der Krankenschwester zur Oberärztin!"
"Vom Klempner zum Chirurg..."
"Hat's bei dir im Kader so eine Karriere? Im Detailhandel ist das sicher noch möglich?"
"Ja, da hat's sogar mehrere."
"Die fingen im Laden an?"
"Ja, einer als Rüebli. Dann entwickelte er sich weiter zum Rührgerät. Zwischendurch machte er ein Diplom als Biogurke und dann promovierte er als Laubbläser."
"Kann ich mir vorstellen - viel Krach und warme Luft. Gewissen Leuten sollte man die Karriere zum Vorherein versauen."
"Als Rüeblisalat wäre er sicher angenehmer."

"Tami, sell ich das würklich mache?"
"Hesch sälber gseit, dini Uhr tiggi uf Hochtuure..."
"Asoguet. Was sell ich für en Titel wähle?"
"Kei Ahnig...'Samenspender gesucht?' "
"Nei, doch nid so offesichtlich!"
"Aber du wotsch jo nur en Vatter für dini potenzielle Chind!"
"Scho, aber chli romatisch chas jo glich si..."
"Tja...'Miss Perfect will Kind von Mister Perfect?' "
"Nei, das paastmer ned. Ich glaube, ich schriib "Topf sucht Deckel'."
"I diim Fall passt sicher besser 'Chopf suecht Seckel.' "
"Mann, du bisch so primitiv. Vergässemers."
"Säg ich scho die ganz Ziit. Es git eh zvill Mönsche."

"Wieso wotsch en Brief?"
"Die Lüüt, wo aalüüted, sind lüüter."